Adoptieren statt kaufen
Adoptieren statt kaufen lautet die Devise vieler Tierfreunde, die ihr eigenes Leben bereichern möchten, indem sie sich einen Hund, eine Katze oder ein anderes Haustier zulegen. Wer sein Haustier nicht in einem Laden kauft, sondern beispielsweise aus dem Tierschutz adoptiert, zeigt von Anfang an Verantwortungsbewusstsein und leistet seinen Beitrag zum Tierschutz.
All diejenigen, die sich einen Vierbeiner wünschen, sollten den Adoptionsgedanken verfolgen. Im Folgenden finden sie ein paar überzeugende Denkanstöße und erfahren zudem, was es bedeutet, ein Tier aus dem Tierschutz zu adoptieren. Da die Haustierhaltung eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, sollten Tierfreunde von Anfang an ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen.
Familienmitglieder kauft man nicht
Wer ein fremdes Kind annimmt und in die Familie aufnimmt, wird kaum auf die Idee kommen, ein Kind kaufen zu wollen. Allein diese Vorstellung erscheint vollkommen absurd und ethisch nicht vertretbar. Obwohl Hunde, Katzen und andere Haustiere von ihren Besitzern als Familienmitglieder wahrgenommen werden, besteht hier allerdings eine ganz andere Haltung. So ist es üblich, im Zoofachhandel oder beim Züchter ein Haustier zu kaufen. Wer sich aber vor Augen führt, dass es sich um ein Lebewesen und künftiges Familienmitglied handelt, hat eventuell ethische Bedenken den Kauf betreffend.
Insbesondere der Umstand, dass der Erwerb des Tieres lediglich die Zahlung des Preises erfordert und mit keiner Kontrolle einhergeht, ob man den Bedürfnissen des Tieres gerecht werden kann und sich der Haltungsanforderungen bewusst ist, erweist sich als sehr bedenklich.
Wie läuft die Adoption eines Tieres ab?
In Zusammenhang mit der Aufnahme eines Vierbeiners ist vielfach von einer Adoption in Abgrenzung zu einem Kauf die Rede. Mit der Adoption im Sinne der §§ 1741 bis 1772 BGB hat dies allerdings nichts zu tun, denn das Bürgerliche Gesetzbuch widmet sich hier der Annahme als Kind und begründet somit ein Verwandtschaftsverhältnis. Da Tiere laut § 90a BGB keine Sachen sind, aber die für Sachen geltenden Vorschriften dennoch für sie gelten, stellt die Übernahme eines Haustieres rein rechtlich einen Kauf dar.
Im Tierschutz geht die Vermittlung von Tieren stets mit einigen Schritten einher.
Diese beschreiben den Prozess der Adoption und lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- erstes Kennenlernen des Tieres
- ausführliches Gespräch mit den Tierheimmitarbeitern
- Vorkontrolle
- Abschluss eines Schutzvertrages
- Zahlung der Schutzgebühr
- Übernahme des Tieres
- gegebenenfalls Nachkontrolle
Warum ist die Adoption eines Tierheimtieres so kompliziert?
Wer einen Hund, eine Katze oder ein anderes Tier aus dem Tierschutz adoptieren möchte, muss einen komplizierten Prozess durchlaufen. Vielen Menschen behagt das nicht, weil sie sich sehr kontrolliert vorkommen und den Eindruck gewinnen, sie müssten immens hohe Anforderungen erfüllen, um als Tierhalter in Betracht zu kommen.
Dem ist zwar nicht so, aber Tierschützer/innen nehmen sich viel Zeit für die Suche nach dem perfekten Zuhause für ihre Schützlinge. Daraus folgt zwar ein komplizierter aufwendiger Prozess, aber im Gegenzug besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, das perfekte Zuhause tatsächlich zu finden.
Warum wird auch bei der Adoption eines Tieres aus dem Tierschutz eine Gebühr fällig?
Bei der Adoption eines Vierbeiners aus dem Tierschutz wird kein Kaufpreis, sondern eine Schutzgebühr fällig. Die Tierheime wollen nicht als Quelle kostenloser Tiere dienen und unüberlegte Spontankäufe fördern. Daher setzen sie auf Schutzverträge inklusive Gebühren.
Diese dienen nicht der Bereicherung der Tierschützer, sondern werden dringend zur Finanzierung der hohen Ausgaben gebraucht.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Die Haltung eines Haustieres ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Halter/innen müssen dieser gerecht werden und ihrem Haustier ein artgerechtes und glückliches Leben ermöglichen. Dementsprechend ist es wichtig, die Adoption wohlüberlegt anzugehen und auch den folgenden Tipp aus unserer Redaktion zu beherzigen.
Nehmen Sie das Tier zunächst in Pflege!
Es ist auch verantwortungsbewusst, sich einzugestehen, dass man noch nicht weiß, ob man dem ausgesuchten Tier vollends gerecht werden kann. Um die Gelegenheit zu haben, den Vierbeiner kennenzulernen, kann ein Engagement als Pflegestelle sinnvoll sein.
So muss man das Tier nicht sofort adoptieren und kann es dennoch in den eigenen Haushalt aufnehmen. Wenn das Zusammenleben gut klappt und die Chemie stimmt, steht einer dauerhaften Adoption nichts im Wege.